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Bistum Fulda

Georg Witzel. Sein Werk im Dienst um die Reform und Einheit der Kirche

Feierliche Eröffnung der Ausstellung in der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars

Fulda. Mit einem Appell an die Ökumene beendete Dr. Berthold Jäger seinen Vortrag über Georg Witzel für den Fuldaer Geschichtsverein, der zugleich die Eröffnung der Ausstellung „ Georg Witzel. Sein Werk im Dienst um die Reform und Einheit der Kirche“ markierte: „Was wäre wenn? Diese Frage verbietet sich dem Historiker. Und dennoch, … wie viele blutige Auseinandersetzungen wären uns erspart geblieben, wenn die Vision Georg Witzels ihre Umsetzung erfahren hätte?“


Rektor Prof. Dr. Christoph G. Müller und Oberbürgermeister a.D. Gerhard Möller als Vorsitzender des Fuldaer Geschichtsvereins e.V. hießen den Redner und die zahlreichen Zuhörer im vollbesetzten Audimax der Theologischen Fakultät willkommen. An diese außerordentliche Persönlichkeit Witzels, die in Zeiten der Spaltung ein ganzes Leben nach gemeinsamen Wurzeln gesucht hat, gilt es im Gedenkjahr der Reformation zu erinnern, so Prof. Dr. Müller. 

 

Als Direktor der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars war Dr. Jäger auch für die „Sammlung Witzel“ verantwortlich und setzte sich viele Jahre mit der historischen Erforschung der Biographie und Werke des Reformtheologen auseinander: Witzel verbrachte literarisch produktive Jahre in Fulda und prägte von hier aus mit seinen Werken nachhaltig das kirchliche Leben seiner Zeit. Unnachgiebig trat er für die Wiederherstellung der Einheit zwischen Katholiken und Protestanten ein, eine Einheit, die er ganz im Sinne des Humanismus, als Rückkehr zur „Alten“ und „Wahren“ Kirche verstand. Notwendige Reformvorschläge für Fehlentwicklungen der Kirche des 16. Jahrhunderts orientierten sich an der Heiligen Schrift und den Kirchenvätern. Unermüdlich versuchte er, seine Positionen darzulegen: Insgesamt verfasste er 122 Schriften, die bereits zu seinen Lebzeiten mehrfach nachgedruckt wurden. Über diese umfangreiche schriftstellerische Tätigkeit hinaus, nahm er persönlich bzw. durch Gutachtertätigkeit Einfluss auf Religionsgespräche und Reichstage. Seine reformtheologischen Bemühungen hatten vor allem in Liturgie und Pastoral sehr praktische Anliegen zum Ziel, so etwa den »Gottesdienst in deutscher Sprache«, die »Kommunion in beiderlei Gestalt« oder den »Verzicht auf den Klerikerzölibat«. Die von ihm bereits vor 500 Jahren angestrebten Reformen, fanden teilweise erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ihre Umsetzung.


Dr. Alessandra Sorbello Staub, Direktorin der Bibliothek, erinnerte in ihrem Schlusswort an den jüngst mit Sondermitteln des Förderkreises der Theologischen Fakultät und des Bistums Fulda ermöglichten Ankauf des Georg-Witzel-Archivs aus Hagen: 33 Schriften in 30 Drucken und eine Originalschrift von Georg Witzel. Dieser Bestand ergänze, so Sorbello Staub, die in der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars vorhandene Sammlung hervorragend und lasse sie zu einer wichtigen Sammelstelle von Witzel-Drucken in Deutschland werden. Anschließend lud sie die Gäste in die Bibliothek ein, wo sie bei Wein und Gebäck die Ausstellung betrachten konnten.


Die von Dr. Sorbello Staub in Zusammenarbeit mit Diplom-Theologin Friederike Eichhorn-Remmel kuratierte Ausstellung zeigt Originalschriften von Georg Witzel aus den Bereichen Schriftauslegung, Katechese, Streitschriften mit Protestanten insbesondere aufgrund der Rechtfertigungslehre, vermittlungstheologische Werke mit dem Schwerpunkt auf Sakramenten und Liturgie sowie schließlich Beispiele Witzels als Benutzer der Fuldaer Klosterbibliothek.


Die Ausstellung ist bis zum 30. November 2017 im Ausstellungsraum der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars, Domdechanei 4 (1. OG), 36037 Fulda zu sehen. Die Öffnungszeiten sind montags, dienstags und freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und mittwochs, donnerstags von 14.00 bis 17.00 Uhr. Am Freitag, dem 13. Oktober und Freitag, dem 24. November 2017 werden je um 17.00 Uhr Führungen durch die Ausstellung angeboten. 

 

Informationen: Tel. 0661 87-531, www.bib.thf-fulda.de

26.09.2017


Bischöfliche Pressestelle
36001 Fulda / Postfach 11 53
Telefon: 0661 / 87-299 / Telefax: 87-568
Redaktion: Christof Ohnesorge

 

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