Abschlussbericht der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt

Montag, 1. April 2025

Im Sommer dieses Jahres wird die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistums Fulda ihren Abschlussbericht veröffentlichen. Dieser Bericht fasst die Ergebnisse der knapp vierjährigen Untersuchung zusammen, die sich mit Fällen sexualisierter Gewalt innerhalb unseres Bistums und dem Umgang der Verantwortlichen damit beschäftigt. Die Veröffentlichung wird für uns eine schmerzliche Konfrontation mit den Fehlern der Vergangenheit bedeuten. Sie wird uns nicht nur in den kommenden Monaten, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit über einen langen Zeitraum beschäftigen. Wir haben als Bistum Fulda in den vergangenen Jahren bereits weitreichende Veränderungen eingeleitet, um sexualisierte Gewalt nach Möglichkeit zu verhindern. Aber wir wissen, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben – und wir werden die Erkenntnisse aus dem Bericht nutzen, um uns weiterhin selbstkritisch zu überprüfen.


Wie wird der Kommissions-Bericht erarbeitet? 

Die Unabhängige Kommission wurde 2021 ins Leben gerufen. Sie arbeitet nach verbindlichen Kriterien, die vom Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung und der Deutschen Bischofskonferenz im April 2020 verabschiedet wurden und Transparenz und Unabhängigkeit gewährleisten sollen.


Die Arbeit der Unabhängigen Kommission umfasst eine systematische Sichtung der Personalakten seit 1945 sowie Gespräche mit Betroffenen, Zeitzeugen und Verantwortungsträgern des Bistums Fulda. Wichtige Erkenntnisse stammen aus dem Arbeitskreis „Betroffene hören“, in dem Betroffene sexualisierter Gewalt ihre Erfahrungen vertraulich mitteilen konnten. Parallel dazu wurden im Arbeitskreis „Akteneinsicht“ Bistumsunterlagen, wie beispielsweise Personalakten, systematisch untersucht. Unterstützt wurde dieser Arbeitskreis von mehreren pensionierten Kriminalbeamten aus der Region, die ihre Expertise und Erfahrung einbringen konnten. Denn sie sind besonders geübt im Umgang mit großen Aktenmengen und können auffällige Einträge schnell identifizieren. Sprecher der Kommission ist der Jurist und frühere Fuldaer Oberbürgermeister Gerhard Möller.


Schmerzliche Erkenntnisse und notwendige Konsequenzen

Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass der Bericht schmerzliche Details und bittere Erkenntnisse von Fehlverhalten im Umgang mit sexuellem Missbrauch durch Amtsträger und Mitarbeitende der Kirche enthalten wird. Manche Personen werden dadurch möglicherweise in anderem Licht erscheinen.


Darüber hinaus kann es vorkommen, dass bei Reaktionen auf die Veröffentlichung deutliche Kritik an denjenigen geäußert wird, die sich in der Kirche ehrenamtlich engagieren und die aktiv an der Gestaltung ihres Gemeindelebens mitwirken. Die Kritik und die damit verbundenen Spannungen auszuhalten, sie zu reflektieren und damit konstruktiv umzugehen, wird eine große Herausforderung sein.


Hinsehen und Handeln

Das Ziel der Aufarbeitung ist nicht nur das Offenlegen vergangener Fehler, sondern auch die Verpflichtung, daraus zu lernen und echte Veränderung herbeizuführen. Dazu gehört, den Worten auch in Zukunft Taten folgen zu lassen.


Das Bistum Fulda hat bereits zahlreiche Maßnahmen zur Prävention und Intervention ergriffen. Die Fachstelle im Bischöflichen Generalvikariat führt Schulungsmaßnahmen durch und unterstützt Pfarrgemeinden und weitere kirchliche Einrichtungen bei der Erstellung von Schutzkonzepten. Ein Beraterstab mit unterschiedlichen Fachexpertisen ergänzt diese Arbeit. Für die Betroffenen selbst gibt es unabhängige Ansprechpersonen. Weiterhin begleitet der gemeinsame Betroffenenbeirat der Bistümer Limburg und Fulda kritisch die Aktivitäten des Bistums Fulda in den Bereichen Prävention, Intervention und Aufarbeitung. Doch wir wissen: Es braucht noch mehr. Nur durch eine offene Auseinandersetzung und eine klare Haltung gegenüber Missbrauch und Vertuschung kann Vertrauen zurückgewonnen werden. Diese Veränderung darf nicht still und im Verborgenen geschehen – sie muss sichtbar und spürbar sein. Nur wenn wir entschieden aufarbeiten und Konsequenzen ziehen, können wir den Blick nach vorne richten.


Wir möchten an dieser Stelle um Vertrauen bitten und werben – bei Ihnen persönlich, bei den vielen Gläubigen in unserem Bistum und bei unseren Gemeinden, vor allem aber bei Betroffenen sexualisierter Gewalt: dass wir uns sehr ernsthaft mit dem Abschlussbericht der Aufarbeitungskommission auseinandersetzen. Wir alle sind gefordert: Mit unserer Aufmerksamkeit leisten wir unseren spezifischen Beitrag im Bereich der Prävention. Mit einer Haltung des Respekts gegenüber Betroffenen und einer entsprechenden Sensibilität bei unserem Reden und Tun helfen wir mit, dass Verletzungen heilen können.


Lassen Sie uns den Moment der Veröffentlichung des Abschlussberichtes gemeinsam nutzen – als Zeichen unserer Verantwortung, die wir tragen, und mit dem klaren Bekenntnis, gemeinsam hinzusehen und zu handeln.

Pfarrer Uwe Hahner

Präventionsfachkraft Manja Fietz

 

Intervention und Prävention im Bistum Fulda

Im Bistum Fulda gibt es eine unabhängige Ansprechperson für Betroffene von sexuellem Missbrauch. Die Person steht in keinem Dienstverhältnis zur Diözese.


Stefan Zierau, Dipl.-Pädagoge, Supervisor und Psychotherapeut 

stefanzierau.extern@bistum-fulda.de

0661/3804443


Darüber hinaus steht die Interventionsbeauftragte als Kontakt- und Ansprechperson zur Verfügung.

Tatjana Junker

intervention@bistum-fulda.de 

0661/87-475


Neben den genannten Ansprechpersonen für Betroffene und Zeitzeugen arbeitet unsere Präventionsbeauftragte daran, Kinder und Jugendliche sowie schutz- und hilfebedürftige Erwachsene vor jeglichen Grenzverletzungen und Machtmissbrauch zu schützen.

Birgit Schmidt-Hahnel, Dipl.-Soz.päd. 

praevention@bistum-fulda.de 

0661 / 87-519 


 Weitere Informationen unter: www.hinsehen-handeln-bistum-fulda.de

Kontakt

Katholisches Pfarramt Heilig Kreuz 

Barbarossastraße 59 

60388 Frankfurt am Main 


06109 / 73 11 16

Fax: 06109 / 73 11 17


pfarrei.bergen-enkheim@bistum-fulda.de

Pfarrbüro - Öffnungszeiten

Mo., Do., Fr. 9.00 Uhr – 12.00 Uhr

Mittwoch 13.30 Uhr – 16.00 Uhr

Dienstag geschlossen

SPENDENKONTO

Kath. Kirchengemeinde Heilig Kreuz

Bank für Kirche und Caritas eG, Paderborn

IBAN DE36 4726 0307 0012 1110 00

Gottesdienstzeiten in Bergen-Enkheim und Niederdorfelden

Samstag, 18.00 Uhr, St. Nikolaus (Bergen)

Sonntag, 10.00 Uhr, Hl. Kreuz (Enkheim)

Sonntag, 11.30 Uhr, St. Maria (Niederdorfelden)

Dienstag, 9.00 Uhr, St. Nikolaus (Bergen)

Mittwoch, 15.00 Uhr, Hl. Kreuz (Enkheim)

Donnerstag, 9.00 Uhr, St. Maria  (Niederdorfelden)

Freitag, 9.00 Uhr,  Hl. Kreuz (Enkheim)

Enkheim: Barbarossastraße 63

Bergen: Nordring 71

Niederdorfelden: Gronauer Straße 5

 
Newsletter abonnieren
Ihr Feedback ist uns wichtig
Ich möchte mich engagieren