Erntedank 2015 in Ginseldorf
Erntedank 2015 in Ginseldorf

Willkommen

In goldenen Lettern über dem Eingangsportal hin zur Sakristei befindet sich die Jahreszahl 1898. Vor 100 Jahren ist begonnen worden, das schönste Bauwerk in Ginseldorf und darüber hinaus zu errichten. Die alte Kirche war zu klein und baufällig geworden, die Gemeinde wuchs, und so entschlossen sich Pfarrer und Gemeinde zum Bau der jetzigen Kirche.

Zwei Epochen kennzeichnen die Architektur der Kirche: Während der Chor um 1448 datiert wird, stammt das Kirchenschiff eben aus dem Jahr 1898.
Die Kombination beider Gebäudeteile ist damals in Zusammenarbeit mit dem Denkmalpfleger Ludwig Bickell außerordentlich sorgfältig vorgenommen worden. Der Architekt ist allerdings nicht bekannt.


Geprägt wird der überwiegend steinsichtige Außenbau durch die je mit einem Walmdach separat gedeckten Seitenschiffe. Breite zweibahnige Spitzbogenfenster mit Maßwerk und Stützpfeiler betonen die Wände. Ein barocker Haubendachreiter liegt über dem mittelalterlichen Altarraum, ein nur wenig kleinerer, neugotischer Treppenturm mit Spitzhelm betont die Nordwestkante des Gebäudes. Die aus dem 19. Jahrhundert stammende Sakristei schließt sich an die südliche Altarraumseite an. Der kleine Raum ist mit einem separaten Zugang, dem mittelalterlichen Hauptportal des abgerissenen Kirchenschiffs, versehen.

 

Die Empore mit neugotischem Sandsteinmaßwerk an der Brüstung, nimmt den Raum des letzten Mittelschiffsjoches ein. Sie ist nachträglich zugefügt worden. Die komplette neugotische Ausstattung mit Hoch- und Seitenaltären, Kirchengestühl(!), Kreuzwegstationen, Orgel und verschiedene Statuen ist bis heute vollständig erhalten. Der gesamte Baukörper ist an der Sockelzone mit einer Vorhangmalerei versehen. Neben stilisiertem Rankenwerk und geometrischen Motiven wird ihr oberer Teil maßgeblich durch Kreuzformen akzentuiert. Die Weihekreuze sind besonders abgesetzt.


Die Neuausmalung der Kirche wurde nach Befund durchgeführt und macht den ganzen Kirchenraum zu einem optischen Genuß. Im Kontrast zur üppigen Sockelmalerei stehen die in weiß gehaltenen Wandflächen. Weitere Blickpunkte bilden die Rankenmalereien, die verzierten Gewölbezwickel und die Schlußsteine im Gewölbe.
Die komplett erhaltene Ausstattung und das architektonische Gesam-tbild machen die Ginseldorfer Kirche zu einem historischen Gesamtkunstwerk, das im hessischen Raum Seltenheitswert hat.


 
 
St. Johannes der Täufer, Amöneburg

Pastoralverbund St. Bonifatius Amöneburg

 
St. Michael und St. Elisabeth, Schröck

Pfarrgemeinde Schröck-Moischt

© St. Cyriakus u. St. Johannes d.T., Marburg-Bauerbach-Ginseldorf