Sturmius
* nach 700,
+ 17. Dezember 779
Aus oberbayerischem Adel stammender Mönch. Im Auftrag des Bonifatius brach er
aus der Einsiedelei Hersfeld auf, um 744 am Oberlauf der Fulda das Kloster Fulda zu
gründen. 747 wurde er von Bonifatius in die Abtei Monte Cassino gesandt, um sich
dort in das benediktinische Mönchsleben einzuüben. Nach dessen Tod wurde er der
erste Abt des Klosters. Zwischenzeitlich nach Jumièges (Westfrankreich) verbannt,
wurde er 765 als Abt vom König wiedereingesetzt und übertrug das Kloster in den
Königsschutz. In seiner weiteren Amtszeit verlieh Karl der Große dem Kloster 774
die Privilegien der Immunität und der freien Abtswahl. Im Gegenzug beauftragte
Karl das Kloster Fulda damit, die im Krieg unterworfenen Sachsen zu missionieren.
Während eines Missionseinsatzes auf der Eresburg erkrankte Sturmius und starb am
17. Dezember 779 in Fulda. Die Vita Sturmi des späteren Abtes Eigil ist das älteste
Zeugnis der literarischen Gedenküberlieferung aus Fulda. 1139 wurde Sturmius heiliggesprochen.