Ludwig der Fromme
* 778 in Chasseneuil bei Poitiers / Frankreich,
+ 20. Juni 840 in Ingelheim

Als jüngster Sohn Karls des Großen wurde er schon 781 als Unterkönig in Aquitanien eingesetzt. Sein Vater erwählte ihn 813 zum Mitregenten, 814 folgte er ihm als Kaiser. Ab 817 ordnete er das Reich neu und griff die Kirchenreform unter dem Einfluß des Benedikt von Aniane wieder auf. Ziel war, die Einheit des Reiches und der Kirche zu wahren. Dem diente auch eine frühzeitige Nachfolgeregelung (817), die zum Anlaß für die Auseinandersetzungen mit den Söhnen wurde. Sie erhoben sich, nahmen ihren Vater 833 gefangen und zwangen ihn in Soissons zu einem Schuldbekenntnis. Im Interesse der Reichseinheit griff Hrabanus Maurus in diesen Streit mit einer Schrift zugunsten des Vaters ein. In seine Herrscherstellung zurückgekehrt, konnte Ludwig sich nur unzureichend gegen die Söhne behaupten. Nach seinem Tod kam es zu Machtkämpfen zwischen den Söhnen Lothar, Ludwig dem Deutschen und Karl dem Kahlen, die zur Reichsteilung führten (Vertrag von Verdun 843).