Karl der Große
*wohl 2. April 747,
+ 28. Januar 814

Sohn des Frankenkönigs Pippin III., dessen Nachfolge er 768 zusammen mit seinem Bruder Karlmann antrat. Nach dessen Tod 771 Alleinherrscher, besiegte er 774 die Langobarden und dehnte damit seine Herrschaft auf Italien aus. Durch die Unterwerfung der Sachsen (772-804) und deren Christianisierung, in die er das Kloster Fulda unmittelbar einbezog, und die Eingliederung Bayerns erweiterte er das Frankenreich nach Norden und Osten. Im Norden errichtete er eine Mark gegen die Dänen, im Osten gegen die Awaren in Österreich und Westungarn, im Süden gegen die Araber in Katalonien. Innenpolitisch ordnete er das Frankenreich durch die Einführung der Grafschaftsverfassung und durch eine aktive Kirchenpolitik. Die Erneuerung des Bildungswesens diente vornehmlich der Sorge um den rechten Glauben. Als Papst Leo III. 799 bei ihm Schutz suchte, kam er ihm zu Hilfe. Mit seiner darauffolgenden Kaiserkrönung am Weihnachtstag 800 wurde das mittelalterliche, christliche Kaisertum des Westens begründet. Das Kloster Fulda, das Karl wohl 782 besuchte, erhielt von ihm zahlreiche Schenkungen und Privilegien.