Isidor von Sevilla
* um 540 in Südspanien,
+ 4. April 636 in Sevilla

Isidor stammte aus einer bedeutenden hispano-romanischen Familie. Er wurde 599/600 als Nachfolger seines ältesten Bruders Leander Bischof von Sevilla. Mit seiner umfangreichen schriftstellerischen Tätigkeit wurde er zu einem der wichtigsten Vermittler antiker Bildung und Kultur in das lateinische Mittelalter. Einem modernen Universallexikon (‘Brockhaus’) vergleichbar, trug er ein enzyklopädisches Wissen zusammen. Er stellte es in kurzen Artikeln dar, die er nach grammatikalischen Kriterien der Unterscheidung (Differentiae), Entstehung (Etymologiae) oder Entsprechung (Synonyma) von Begriffen ordnete. Im Mittelalter waren auch sein Werk über die Zeitrechnung, eine Sammlung von Sentenzen zu Glaubensaussagen, Spiritualität und Moral sowie seine Universalchronik verbreitet. Alle Werke sollten dem Bibel- und Glaubensverständnis dienen, sie bemühten sich um Erklärung im umfassenden Sinn. Hraban griff in zahlreichen Werken auf Isidor zurück.