Der fünfte Abt, ein verehrunsgwürdiger Mann, der Vorstand und segensreiche Lehrer Hrabanus, ein zurecht durch jede Würde berühmter Mann, leitete das Abbatiat über zwanzig Jahre und versah es mit solcher Ehre, daß er an allen Orten dieses Reiches hervorragte. Er ließ nach dem Vorbild der mosaischen Bundeslade eine allseitig vergoldete Bundeslade mit Tragringen und Rädern anfertigen; die Deckplatte, die Cherubim der Herrlichkeit [Gottes] und ein Leuchter, vollständig aus Gold getrieben. Er bestimmte, daß am Palmsonntag eine überaus erfreuliche Prozession veranstaltet werde, und daß eben diese Bundeslade mit dem bezeichneten Schmuck und großem Gepränge herumgetragen werde. Er richtete eine Sakristei ein, die er mit heiligen Gefäßen aus Gold und Silber, die in wunderbarer Kunstfertigkeit hergestellt waren, anfüllte. Er richtete auch eine Bibliothek ein, die er mit einer so großen Menge von Büchern bereicherte, daß sie kaum gezählt werden können. In Hinsicht auf jeden Vorzug machte er sich im Leben und Handeln zu einem Vorbild für die Seinen. So hinterließ er ein mit allen Vorteilen inwendig und äußerlich ausgestattetes Abbatiat und zog sich auf den Ugesberg, den er gebaut hatte, zurück. Von dort aus wurde er zum Bischofsamt in Mainz erhöht. Dort starb er in Frieden, von Tugenden erfüllt. Er verschied an den zweiten Nonen des Februar (4. Februar). |